2. Sonntag nach dem Christfest
ev. Predigttext | kath. 1. Lesung | kath. 2. Lesung | kath. Evangelium |
Jes 61,1-3(4.9)10-11 | Sir 24, 1-2.8-12 (1-4.12-16) | Eph 1, 3-6.15-18 | Joh 1, 1-18 oder Joh 1, 1-5.9-14 |
Jes 61,1-3(4.9)10-11
Jesus zitiert in seiner Antrittspredig in Lk 4,18f den Beginn dieser fulminanten Heilszusage des Jesaja. Das „Gnadenjahr des Herrn“ wird sowohl von Jesus als auch von Jesaja verkündet. Inhaltlich gefüllt ist dieses Gnadenjahr (oder Jobeljahr oder Erlassjahr Lev 25) mit Heil und Gerechtigkeit (V10). Trotz schwieriger aktueller Situation erwartet euch in der Zukunft Gerechtigkeit, d.h. Lebensmöglichkeiten für ein Leben in der Fülle.
Diese Heilzusage kann Menschen, die sich heute für Nachhaltigkeit engagieren, trösten. Denn allzu oft erleben diese Menschen das Gefühl, dass trotz all ihrer Bemühungen, sowohl sich individuell in ihrem Lebensstil zu engagieren als auch sich politisch für Nachhaltigkeit einzusetzen, diese Erde als Wohnplatz für Geschöpfe an die Wand gefahren wird. Hoffnungslosigkeit breitet sich aus, wenn nur auf die real stattfindenden Prozesse, die in der Regel zu spät und zu klein sind oder gar in die nicht-nachhaltige Richtung laufen, geschaut wird.
Dabei besteht die Gefahr, dass die Heilszusage zu einer billigen Vertröstung gerät. Es ist darauf zu achten, dass sie Mut macht, auf dem Weg der Nachhaltigkeit zu bleiben trotz aller Rückschläge in der Gegenwart.
Jan Christensen, Hamburg