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Wandelt sich mit dem meteorologischen Klima auch das politische und soziale Klima?

©Wikimedia Commons_MosycityKlima- und Umweltmigration gehen eng mit Klimawandel einher. Wie reagieren wir auf KlimaflĂŒchtlinge? Sind die Gesellschaften ethisch-sozial angemessen eingestellt? Was ist die christliche Perspektive, was "gibt" sie uns / wie hilft sie uns - ... und den Anderen?

Y-PR / ©MEVDass Fleischkonsum und - damit verbunden - der Ausstoß des Treibhausgases Methan durch Rinderherden massiv zum Klimawandel beitrĂ€gt, ist bekannt. Insofern ist die Abkehr von primĂ€r fleischfixierten ErnĂ€hrungskonzepten ein echter Beitrag zum Klimaschutz.

 Klimawandel & ErnĂ€hrung, Teil 1: Treibhausgase

a) Fleischkonsum & Methan

"Treibhausgase", die die Ursache des anthropogenen Treibhauseffekts (bzw. des "global warming") bilden, entstehen nicht nur aus Verbrennungsprozessen, die Kohlendioxid erzeugen (CO2), sondern maßgeblich auch aus Verdauungsprozessen. Dabei handelt es sich um Methan, das insbesondere von Rinderherden in großen Mengen in die AtmosphĂ€re eingetragen wird. Methan leistet - nach CO2 - den zweitgrĂ¶ĂŸten Beitrag zum Treibhauseffekt. An dritter Stelle folgt das so genannten Lachgas (Distickstoffoxid, N2O), das zum grĂ¶ĂŸten Teil in der Landwirtschaft entsteht (mikrobielle Abbauprozesse von Stickstoffverbindungen in Böden, Viehhaltung, DĂŒngemittel).

Die Bedeutung des Methans fĂŒr den Klimawandel verstĂ€rkt sich dadurch, dass durch verschiedene chemo-physikalische Wechselwirkungen zwischen dem Methan und z. B. Aerosolen in der AtmospĂ€re das "Treibhauspotenzial", also die wĂ€rmerĂŒckstrahlende Wirkung, etwa das 30-fache des Kohlendioxids betrĂ€gt. Eine Tonne Methan in der AtmosphĂ€re hat also etwa die 30-fache Wirkung einer Tonne Kohlendioxid. Beim Lachgas ist es sogar die 300-fache Wirkung. Methan ensteht in erster Linie in den GedĂ€rmen von WiederkĂ€uern wie Rinder, in zweiter Linie beim Nassreis-Anbau und als Deponiegas in MĂŒlldeponien.

Massenhafter Fleischkonsum wie in vielen Industriestaaten forciert den Klimawandel auf zwei Weisen: durch das Methan der Rinder und durch die Abholzung von (Ur-)WĂ€ldern fĂŒr Rinderweiden, WĂ€lder, die ansonsten viel CO2 in Sauerstoff umgewandelt hĂ€tten.

b) Einkaufsverhalten & Kohlendioxid

„Die Einkaufswege der Endverbraucher belasten das Klima erheblich stĂ€rker als bisher angenommen. ... Negativ auf das Klima wirken sich besonders SpontaneinkĂ€ufe oder das sonntĂ€gliche Brötchenholen mit dem PKW aus. ... Eine gute Infrastruktur in einem stĂ€dtischen Umfeld fĂŒhrt zu einer deutlichen Senkung der Klimabelastung durch CO2." (Meldung in der MieterZeitung 6/2012, nach Prof. Dr. Schlich, UniversitĂ€t Gießen)

Sind die Tiere fĂŒr den Verzehr geschlachtet, können sie kein Methan mehr ausstoßen. Dann kommt das CO2 zum Zuge, das bei den der ErnĂ€hrung zugeordneten Verbrennungsprozessen entsteht. Verbrennungsprozesse sind zum einen bei der Zubereitung der Nahrung mit im Spiel, ganz gleich, ob gegrillt wird und die Verbrennung direkt zu sehen ist, oder ob mit Strom gekocht oder gebraten wird und die Verbrennung weit entfernt im Kraftwerk stattfindet. Außerdem finden klimaschĂ€dliche Verbrennungsprozesse in den Motoren der Autos, Flugzeuge, Schiffe und Bahnen statt, mit denen die Nahrung zu uns gelangt. Durch lange Transportwege oder ungeeignete Transportmittel wie Auto statt Spaziergang zum BĂ€cker oder Fahrrad erhöht sich das Treibhauspotenzial erheblich!

c) Querverweise:

 â†’ Lokal, global unser lokales ErnĂ€hrungsverhalten (Fleischverzehr, globale Produkttransporte) hat Einfluß auf globale Urwaldrodung
 â†’ Hunger unter dem Stichwort "land grabbing" finden fĂŒr die Rinderzucht Enteignungen und Umnutzungen statt, die der indigenen Bevölkerung ErnĂ€hrungs- und wirtschaftliche Existenzgrundlagen zerstören; die Folgen sind nicht nur Treibhausgase, sondern auch Hunger
 â†’ Biosprit oder Nahrung? "land grabbing" erfolgt in internationalem Ausmaß nicht nur fĂŒr Rinderherden, sondern auch fĂŒr Energiepflanzen. Unser Fahrverhalten (Konsum, Produkttransporte) stellt die marktwirtschaftliche Grundlage fĂŒr die VerdrĂ€ngung der Nahrungsproduktion dar. 
 â†’ Gesundheit  Viel Fleischkonsum und viel PKW-Fahren schaden nicht nur dem Klima, sondern auch der Gesundheit, bei uns und bei den Anderen.

c) Auswege:

geringerer Fleischkonsum, regionale Produkte, Nahrungsgmittel mit Biosiegel, die die Transportwege einbeziehen, Gedankenaustausch und Diskussionen, etwas anderes probieren - das Netz einmal auf der anderen (richtigen) Seite auswerfen!

 

Klimawandel & ErnÀhrung, Teil 2: Migration und Desintegration

Fortsetzung folgt!