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"Wir sollen nicht zu fett essen" - sagt die Bibel.

©MEV  Nahrung.jpgOb die unterschiedlichen Nahrungsvorschriften in der Bibel aus gesundheitlichen, theologisch-religösen oder ökologischen GrĂŒnden zum Wohl der Menschen dienen - dazu gibt es in Wissenschaft und Literatur unterschiedliche Ansichten.

So betrachtet z.B. „Am Anfang war die Ökologie" auf interessante Weise die Vorschriften des Alten Testaments zu ErnĂ€hrung und Anbau und zeigt auf, dass die Einhaltung den GrundsĂ€tzen des nachhaltigen (Be-)Wirtschaftens entspricht, im Interesse der betroffenen Menschen - und Volkswirtschaften.

Gesundheit - des Körpers:

1. MilchsĂ€ure – rechts- und linksdrehend

Die Überschrift lenkt die Aufmerksamkeit darauf, dass unsere BemĂŒhungen um „gesunde ErnĂ€hrung“ auf hohem Niveau stattfinden. Wir diskutieren ĂŒber rechts- und linksdrehende MilchsĂ€ure, Laktose- und GlutenvertrĂ€glichkeit und ĂŒber die gesundheitliche Bedeutung zu hohen Fleischkonsums. In vielen Teilen der Welt – die zur Schöpfung gehören wie der von uns bewohnte Teil – sind diese Begriffe gar nicht bekannt.


Die Deutsche Gesellschaft fĂŒr ErnĂ€hrung e.V. formuliert 10 Regeln fĂŒr eine gesunde ErnĂ€hrung. So einfach ist es; nur die Regeln einhalten! Sehen Sie selbst:

ich selbst meine Freunde und Bekannten die Armen in meiner (Kirchen-)Gemeinde hungernde Kinder in der „Dritten“ Welt
1. vielseitig essen
2. reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln
3. GemĂŒse und Obst – Nimm „5 am Tag“
4. TĂ€glich Milch und Milchprodukte; ein bis zweimal in der Woche Fisch; Fleisch, Wurstwaren
5. Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel
6. Zucker und Salz in Maßen
7. Reichlich FlĂŒssigkeit
8. Schmackhaft und schonend zubereiten
9. Nehmen Sie sich Zeit, genießen Sie Ihr Essen
10. Achten Sie auf Ihr Gewicht und bleiben Sie in Bewegung
Summe:


Also was tun?

  • Denken Sie nach: vor dem Essen. Eine gute Möglichkeit dazu ist das Tischgebet. Denken Sie nach: vor und bei Ihrem Einkauf.
  • Unterhalten Sie sich mit Freunden und Bekannten ĂŒber gute ErnĂ€hrung, Produkte und Einkaufsmöglichkeiten. Das bewahrt und unterstĂŒtzt erhaltenswerte Strukturen und AnsĂ€tze.
  • Machen Sie sich ein Bild ĂŒber die Situation in Ihrer (Kirchen-)Gemeinde: Pfarrfest und Alltag, arm und reich, jung und alt. Wie „findet ErnĂ€hrung statt“, ist das allen bewusst?
  • Gibt es Möglichkeiten, auch beim so genannten „fernen NĂ€chsten“ (in „Afrika“ ...) auf eine gesĂŒndere ErnĂ€hrung hinzuwirken – caritativ oder politisch?


Wer sich nicht um die eigene Gesundheit bemĂŒht, entwickelt oftmals auch kein Bewusstsein fĂŒr die Gesundheit der Anderen.

Biosiegel:

Biosiegel garantieren die (ökologische) QualitĂ€t landwirtschaftlicher Produkte. Die AnsprĂŒche von Bioland, Demeter & Co. sind dabei unterschiedlich, aber hoch. In der Mitte der Grafik ist das deutsche Bio-Siegel abgebildet (s. a. www.bio-siegel.de), das nach der EinfĂŒhrung des EU-Logos (rechts unten in der Abbildung) auch weiterhin verwendet werden kann. Auf der Seite des BUND fĂŒr Umwelt und Naturschutz Deutschland, auf die auch die Grafik verlinkt, finden Sie weitere Informationen auch zu den anderen Bio-Siegeln und Links zu den jeweligen AnbauverbĂ€nden (http://www.bund.net/themen_und_projekte/landwirtschaft/service/biosiegel/).

QuerbezĂŒge zu: „Lokal, global“, „Was die Bibel sagt“, „Hunger“

 

2. Lebensstil und Gesundheit

Fleischkonsum! Was lĂ€ge nĂ€her, als an dieser Stelle die gesundheitlichen Vor- und Nachteile des Fleischkonsums ausfĂŒhrlich zu erörtern!?

Dagegen sprechen drei GrĂŒnde:

  1. Die großen Problemfelder im Zusammenhang mit dem Fleischkonsum liegen insbesondere in den industrialisierten LĂ€ndern eher in den Bereichen „Lokal, global“ und „Klimaschutz“ und nicht im Bereich der individuellen Gesundheit (es sei denn, der seelischen).

  2. Die Thematisierung des persönlichen Verhaltens verstellt wegen psychologischer Abwehrreaktionen oft den Blick fĂŒr die großen ZusammenhĂ€nge.

  3. Man mĂŒsste genau genommen statt der individuellen Gesundheit in Bezug auf Fleisch als Nahrungsmittel eher die Gesundheit der Wirtschaftssysteme (Urwaldrodung fĂŒr "Rindviecher"), des Klimas und der zur ErnĂ€hrung bestimmten Tiere (s. u.) dabei in den Blick nehmen.

Wichtiger als der Fleischkonsum an sich erscheinen dabei die Esskultur des McD & Co. / der schnellen Bratwurst / dss schnellen, billigen BrathÀhnchens ...!

 

3. Ausreichende Nahrung – „richtige“ Nahrung!

Wenn man den Gesichtspunkt „Gesundheit“ des Themas ErnĂ€hrung in den Blick nimmt, so gibt es zwei wesentliche Ansatzpunkte, wie Gesundheit erhalten oder gefĂ€hrdet wird, nĂ€mlich:
1. ausreichende Nahrung
2. die „richtige“ Nahrung

Ausreichende Nahrung setzt voraus, dass Nahrung vorhanden und ein Zugang zur Nahrung möglich ist. An dieser Stelle setzt bereits die mögliche GefÀhrdung der Gesundheit ein. Was nutzt es, wenn im einem Staat oder einer Region zwar in der Summe genug Nahrung vorhanden ist, aber der Zugang vielen oder einzelnen verwehrt bleibt? Die Frage ist immer zweiteilig zu stellen: Erstens gibt es in einem Land / einer Region genug Nahrung und zweitens haben alle Bewohner prinzipell Zugang zu ihr?

„Ausreichend“ bedeutet im Status des Wohlstands aber auch, sich darĂŒber bewusst zu werden, was ausreicht! Im Zustand der FĂŒlle oder gar Völlerei ist die Frage nach dem Vorhandensein ausreichender Nahrung zu verneinen: Nein, es ist nicht ausreichende Nahrung da, sondern Überfluss! Und auch das kann die Gesundheit gefĂ€hrden, körperlich wie seelisch: kein GefĂŒhl dafĂŒr zu haben, was ausreichend ist.

Der zweite Ansatzpunkt, die Frage nach der richtigen Nahrung fĂŒr den Körper, wurde bereits oben beantwortet. Hier sei außerdem auf die richtige Nahrung fĂŒr die Seele hingewiesen: Ob Überfluss das Richtige fĂŒr sie ist, zeigt sich im tĂ€glichen Umgang mit ihm!

 

4. Wochenmarkt?

Gibt es bei Ihnen noch einen Wochenmarkt? Es ist nicht nur ein Markenzeichen fĂŒr weniger entwickelte Kulturen und Gesellschaften der Dritten Welt, sondern hat auch im stĂ€dtischen Raum etwas Wegweisendes. Reden Sie mit den Beschickern – Landwirte, BĂ€cker, KĂ€seproduzenten ... – ĂŒber die Produkte und deren Herstellung. Sie werden viel Interessantes erfahren!

Querbezug: "Lokal, global"

 

Gesundheit- der Tiere:

In der Schöpfungsgeschichte wird den Tieren ein Platz gegeben, noch bevor der Mensch die „BĂŒhne“ betritt. Ob diese Reihenfolge dem Wohl des Menschen oder dem Wohl des Tieres dienen sollte, ist offen.

Tatsache ist, dass Massentierhaltung diesen Platz der Tiere gegenĂŒber der urprĂŒnglichen „Ordnung“ sehr deutlich verschiebt. Wie viel „Wohl des Tieres“ darf dem „Wohl des Menschen“ geopfert werden? Die Bewegung zwischen BĂ€umen und Pflanzen – ein Leben lang, Sonne und Regen?

DiscountlĂ€den und Handelsketten sorgen fĂŒr billigere GĂŒter fĂŒr die Konsumenten und verdienen noch selbst dabei – wie kann das gehen!? Indem der Preisdruck in die Gegenrichtung, nĂ€mlich zum Hersteller und Produzenten hin, ausgeĂŒbt wird. Landwirte geben – zumindest bei „intensiver“ Land- und Viehwirtschaft – den Druck an die nĂ€chst SchwĂ€cheren – die Tiere – weiter. Deren Lebensbedingungen werden „industrialisiert“. „Milchmaschinen“ mit vier Beinen in der EU schaffen eine Milchleistung von 10.000 kg pro Jahr. Die KĂŒhe aus Burkina Faso geben nur einen Bruchteil dieser Menge.

Trotzdem (oder deswegen) reicht der auf dem „Weltmarkt“ erzielbare Milchpreis kaum zur Kostendeckung, weder in der EU, noch in Burkina Faso. Zum Teil liegt das am Milchpulver, das – EU-subventioniert! – die Milchpreise in Burkina Faso und vielen anderen LĂ€ndern unterlĂ€uft. (Quelle: „Mensch Macht Milch“ – eine Fotoausstellung zur EU-Agrarpolitik und ihren Auswirkungen und Perspektiven in Nord und SĂŒd, Herausgeber: Germanwatch et al.)

 

Gesundheit - des Denkens:

In diesen Kontexten zu leben, von den ZusammenhĂ€ngen bei genauerem Hinsehen zu wissen und nichts dagegen zu tun macht unglĂŒcklich. Christliche Wurzeln ermöglichen ein „gesundes Denken“ – ein Denken, das LebensglĂŒck im Zusammenhang der Schöpfung insgesamt sieht.

 

PS.: Ein glĂŒcklicher Zufall: Die Nahrung, die fĂŒr Mensch und Tier „am gesĂŒndesten“ ist, verursacht die wenigsten Umweltbelastungen!