Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz:
Nachhaltigkeit, das ist ein modernes Wort. Das Anliegen allerdings begegnet uns schon im Schöpfungsbericht; wir sollen bearbeiten und hüten, so die Formulierung in Genesis 2,15. Als Synonym für nachhaltig hört man heute oft auch „enkelgerecht". Das finde ich gut, denn es geht darum, wie wir die Welt den Kindern von heute und morgen hinterlassen. Und das ist auch immer eine Frage von Gerechtigkeit. Diese Perspektive gehört mitten hinein in unsere christliche Verkündigung, auch wenn mancher dabei ängstlich zucken mag, weil das so politisch ist. Für dieses ethische Gesamtanliegen wurde christlich die starke Formel „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung" geprägt.
Ich bin dankbar, dass es die Initiative „nachhaltig predigen" gibt, um in unserer Gesellschaft und in unseren Kirchen – gegen alles Vergessen und Sonntag für Sonntag – diese Fragestellungen wach zu halten!