o1.11.24 – Allerheiligen

ev. Predigttext kath. 1. Lesung kath. 2. Lesung kath. Evangelium
Mt 5, 1-10 Offb 7, 2-4.9-14 1 Joh 3, 1-3 Mt 5, 1-12a

Zu Mt 5,1-10 bzw. Mt 5,1-12a: die Seligpreisungen

Wer ist selig heute in unserer Welt? Die Seligpreisungen Jesu, redaktionell sicherlich überarbeitet und zusammengestellt vom Evangelisten Matthäus, geben auf diese Fragen Antworten, die Vielem von dem gegenüberstehen, was wir heute erleben. In unserer Welt werden andere Menschen selig gepriesen: auf Instagram, TikTok, durch Beliebtheit, Klicks und Likes, durch Reichtum und überhaupt durch eine der wichtigsten Währungen heute: Aufmerksamkeit- werden die gepriesen und ins Rampenlicht gestellt, die cool, schön, reich sind oder was Besonderes können. Und Jesus? Preist die Trauernden, die Barmherzigen, die Sanftmütigen, die, die dürsten nach Frieden und Gerechtigkeit. Alles andere Werte als das, was wir im Alltag erleben. ABER- wohin uns das Streben nach den Werten in unseren Gesellschaften führen kann- das sehen wir gerade, wenn wir auf unseren Planeten schauen, der vor die Hunde zu gehen scheint. Jesu Seligpreisungen scheinen da viel nachhaltiger. Es wird nicht das Höher-schneller-weiter-schöner-besser gepriesen. Sondern Gerechtigkeit, Frieden, Trauer. Wer sich anrühren lässt vom Zustand der Schöpfung Gottes und wer ein Auge, ein Ohr und ein Herz hat für den Nächsten, der sei selig. Und der kann unsere Welt nachhaltig verändern.

Und im Übrigen- viele der Heiligen, die die Katholiken heute an Allerheiligen verehren- sind gerade deshalb heilig, weil Sie andere Werte für wichtig erachtet haben als viele der Menschen um Sie herum. Heilig sein zeichnet sich durch eine besondere Gottesbeziehung aus. Und ein Leben, das Gott gefällt- auch das sagen uns die Seligpreisungen im Matthäusevangelium- hat durchaus andere Maßstäbe als Richtschnur als die Werte dieser Welt.

Zu Offb 7, 2-4.9-14

Wer wird gerettet werden? Es sind die, die sich in weißen Gewändern vor den Thron des Herrn niederwerfen… aber wer ist das? In meiner Diplomarbeit habe ich, kurz gesagt, über die Allversöhnungslehre geschrieben und darüber, dass wir als Christen die Hoffnung haben müssen, dass alle Meschen gerettet werden. Die Jünger des Johannes, erste Nachfolger Jesu, die vermutlich die Offenbarung mit verfasst hat, sprechen erst von „Hundertvierzigtausend“, dann von einer großen Schar, die niemand zählen konnte. Hundertvierzigtausend ist schon eine große Zahl, viel mehr, als man sich einfach so vorstellen kann. Klar ist aber: die, die gerettet werden, loben Gott: „Sie warfen sich vor dem Thron auf ihr Angesicht nieder, beteten Gott an und sprachen: Amen, Lob und Herrlichkeit, Weisheit und Dank, Ehre und Macht und Stärke unserem Gott in alle Ewigkeit. Amen.“ (Vers 11f) Wer Gott mit Worten preist, der tut gut daran, sich auch an seine Gebote zu halten! Und seine Gebote, seine Seligpreisungen, sind andere als die Taten der Menschen, die wir im Alltag erfahren. Und so kann der Kreis sich schließen- wer anders, nämlich mehr in Bezug zu seiner Umwelt, zu seinen Mitmenschen und zu sich selbst, lebt, der lebt in Gottes Gegenwart und kann ehrlich behaupten, Gott anzubeten.

Zu 1 Joh 3,1-3

Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es- welch eine starke Zusage. Und auch hier schließt sich er Kreis zum Evangelium: wir sind Kinder Gottes- wenn wir auf Gott setzen und hoffen. Und das tun wir am Besten, in dem wir in seinem Sinne leben.

Aber wie geht das? Und wie erfahren wir etwas darüber? Zum Beispiel, in dem wir lesen, was Jesus-Gottes Sohn- uns über das Leben sagt, welches selig macht: das Leben der Barmherzigen, der Friedensstifte, der Armen, Trauernden und derer, die nach Gerechtigkeit dürsten. Ein Gegenentwurf zum Leben Vieler in der Zeit, in der wir leben. Aber durchaus ein Maßstab auch für Nachhaltigkeit- für uns, unsere Mitmenschen, unseren Planeten und unseren Brüdern und Schwestern in den Ländern des globalen Südens.

David Morgenstern, Mayen

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