Damit ist der Zusammenhang nicht erschöpfend beschrieben ... Welche Bibelstellen beleuchten das Thema Suffizienz noch? Welche kennen Sie?
Brot für die Welt - das ist nicht nur ein ernst zu nehmender, christlicher Wunsch, sondern auch eine 
Organisation, die sich unter dem Motto "Maß halten" schon intensiv mit der Frage nach dem, was "genügt", "ausreicht", auseinandergesetzt hat.
1. Bibel - Bibelstellen / Umfrage
Das Redaktionsteam von "nachhaltig predigen" bittet Sie um Ihre Mithilfe.
Welche Bibelstelle zum Thema Suffizienz fällt Ihnen ein?
Welche Bibelstellen befassen sich mit der Thematik der "Suffizienz" - mit der Frage, was "ausreicht", was "genug" ist, wie viel oder wie wenig für ein gelingendes Leben notwendig, wie viel ist wir brauchen, um glücklich zu sein, oder mit der Frage, ob weniger denn nicht manchmal mehr ist?
| Bibelstelle | Kontext | Was hat das mit Suffizienz zu tun? | vorgeschlagen von: | |
| Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme. | Mt 19, 24 | Gleichnis zu den Gefahren des Reichtums |
Das, was Viele anstreben, was sie "sicher" macht, führt am Schluss nicht zum Ziel. kurzfristiges vs. langfristiges Planen, Denken, Optimieren |
Red. |
| Armut und Reichtum gib mir nicht, lass mich aber mein Teil Speise dahin nehmen, das du mir beschieden hast. | Spr 30, 8 | Agur spricht zu Gott. |
Agur will nicht die Extreme, das Besondere. Er hat eine eigene (andere) Vorstellung vom rechten Maß / Glück. Er redet damit gegen den "Trend". |
Red. |
| "Gebt Ihr ihnen zu essen" (Mk 6, 37) | Mk 6, 30-44 und Mk 8, 1-10 |
die Brotvermehrung I und II | Wenn wir das, was wir haben, mit anderen teilen, dann reicht es für alle (auch die nächste Generation) - im Überfluss. | Thomas Bettinger, Kolpingverband Speyer |
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"Ich, Kohelet, war in Jerusalem König über Israel. ..." "Nicht im Menschen selbst gründet das Glück, dass er essen und trinken und durch seinen Besitz das Glück selbst kennen lernen kann. Ich habe vielmehr beobachtet, dass dies von Gottes Verfügung abhängt." (Koh 2, 24) |
Koh 1,12–2,26 | Kohelet erkennt, dass weltlicher Wohlstand ins Leere läuft. |
In seinem Gedankenexperiment kann sich Kohelet als König ALLES, aber auch wirklich alles leisten: alle Sinnesfreuden, alles Wissen, alle Weltgestaltung durch Bauten usw. Er erkennt am Ende: das ist alles Windhauch. Ohne Gott und sein Wohlwollen (theol.: "Gnade") wird der Mensch seines Lebens nicht froh werden. Es kommt also nicht darauf an, möglichst viel zu besitzen und zu genießen - sondern darauf, dass Gott einem das, was man hat, genießen lässt. Anders herum formuliert: Dein Streben nach noch mehr Besitz und Sinnesfreude läuft ins Leere, wenn Gott dir nicht wohlwill. Freue dich also an dem, was du hast - wenn du es genießen kannst, ist das Gottes Gnade. |
Prof. Dr. Thomas Hieke, Mainz |
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Senden Sie Ihren Vorschlag an: suffizienz@nachhaltig-predigen.de
2. Brot für die Welt
Um den gegenwärtigen Herausforderungen zur Umgestaltung globaler Lebensstile hin zu einer nachhaltigen Entwicklung zu begegnen, hat "Brot für die Welt eine Arbeitshilfe entwickelt:
"Den Kurs wechseln - neue Wege gehen - Zukunft fair teilen"
Sie dient zur praktischen Umsetzung der schwierigen Thematik der "Zukunftsfähigkeit" in den Gemeinden. Darin gibt es das Themenmodul "Maß halten", das speziell die Suffizienzfrage thematisiert. Die Arbeitshilfe kann hier als PDF-Datei (7,1 MB) heruntergeladen werden.
"Maß halten" (PDF-Datei S. 144 ff.) beinhaltet Abschnitte wie "Das Kaufen neu lernen" und reflektiert den Begriff "Lebensqualität" (Was ist das?). Sie hebt die Notwendigkeit der "Besinnung" hervor, um überhaupt die Chance zu haben, einen guten / richtigen Weg zu finden. Sie weist auf die Existenz eines oft verdeckten Unterschieds hin: "Gut leben" ist nicht dasselbe wie "viel haben". Diese Erkenntnis praktisch zu leben bringt Konflikte: Mit anderen Menschen und Sichtweisen, aber auch bei den eigenen Gewohnheiten. Das Themenmodul rät zum Erfolg: "Den Konflikt aushalten"
Ein weiteres wichtiges Thema ist dabei die Vereinnahmung durch Andere, durch fremde Erwartungen. Thematisiert wird Zeit, die für Dinge verwendet wird, die unseren Zielen, unserer inneren Unabhängigkeit, bei genauer Betrachtung entgegen stehen. Ein Denkanstoß gilt dem Begriff der "Fülle", den selbst die Bibel positiv hervorhebt (Joh 10, 10). Doch wie ist dieses "Leben in Fülle" zu verstehen, und wie unterscheidet sich "Fülle" von "Völlerei"?
Weitere Stichworte sind:
- Gesund ernähren
- Konsumverhalten langfristig ändern
- Politik mit dem Einkaufskorb
- Gesellschftlichen Wandel gestalten und Kurswechsel einfordern
- Dialog zwiwschen Alt und Jung
- Gemeinsam nutzen statt besitzen
- Zeit zum Leben