„P“ wie Produktlebensdauer,

Telefone - SANY0058

Telefone - SANY0058Produktlebensdauer und

geplante Obsoleszenz

Publikationszyklen

public relations

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Wenn man Produkte unseres täglichen Konsums unter dem Gesichtspunkt Suffizienz betrachtet, also unter der Fragestellung "Was genügt, reicht aus?", dann kommt einem zuerst die Menge des Konsums in den Sinn: Brauchen wir dies oder jenes, brauchen wir wirklich so viel von diesem oder jenem?

Das ist aber nur ein kleiner Teil der Wahrheit.

 

Produzieren, Produkte, Produkte, Produkte, ...

Konsum, wegwerfen, Rohstoffe, wegwerfen, Energie, wegwerfen, Wasser ...

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschien am 24.03.14 die Meldung "Das Ende ist nah". Es wurde über eine Studie der amerikanischen Raumfahrtagentur Nasa berichtet, die Bevölkerungswachstum, Klimawandel, Wasserversorgung, Landwirtschaftsentwicklung und Energieverbrauch als entscheidende Risikofaktoren identifiziert. Nach der Studie kollabiert die menschliche Zivilisationaufgrund der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen. Die Situation sei insgesamt so weit fortgeschritten, dass das Kollabieren nicht mehr abgewendet werden könne (»» zum FAZ-Artikel).

Die Nasa gilt in der Öffentlichkeit eher als sachlich-seriös. Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelingt es, Menschen zum Mond und wieder zurück zu bringen. Dazu braucht es eher Vernunft und Rationalität und keine "Wanderprediger" oder "esoterische Spinner". Eine kleine Meldung am Rande.

 

Geplante Obsoleszenz ("Veralten")

Gegenstände und Verhaltensweisen "veralten", sie werden "ungebräuchlich". Man verwendet den Begriff "obsolet". Als ökologisches Verbrechen ersten Ranges gilt die so genannte "geplante Obsoleszenz". Hersteller geben ihren Produkten unnötigerweise eine Art selbstzerstörende Eigenschaft mit, damit sie mehr davon verkaufen können. Ein schon fast klassisches Beispiel war das Aufkommen der Nylon-Strümpfe. Sie füllten eine Marktlücke, aber hielten ewig. Dagegen "musste" etwas getan werden ...

  1. bewusstes Einbauen von Sollbruchstellen in Produkte: Solche gezielten "Herstellungsfehler" (oder -merkmale) sollen die Produktlebensdauer verkürzen. Ein Produkt, das nach 1000 Stunden kaputtgeht, statt nach 2000 Stunden, was zum gleichen Preis möglich wäre, wird doppelt so oft verkauft und braucht die doppelte Menge an Rohstoffen - bei gleichem Nutzen für die Verbraucher (vgl. Glühlampenkartell 1924).
  2. geplantes Veralten, Ungebräuchlichwerden kann aber ebenso gezielt durch Werbung, gesteuerte Kommunikation (so genannte "public relations") erreicht werden. Eine wichtige Rolle spielen die Publikationszyklen. Wie oft wird man auf wichtige Software-Updates hingewiesen, die es fast zwingend erscheinen lassen, die neue Version zu installieren - und zu kaufen? Wieso "muss" man eigentlich nach zwei Jahren ein neues Handy / Mobiltelefon haben, nur weil der Anbietervertrag es alle zwei Jahre hergibt?

    Neue Software, neueste Betriebssysteme: Wie viele voll funktionsfähige Computer werden weggeworfen und zu millionenschwerem Elektronikschrott, nur weil sie "zu langsam geworden" sind? Und warum sind sie zu langsam? Weil die Software immer mehr Ressourcen beansprucht, um "Alleinstellung" zu sichern - "Bewahrung der Schöpfung" vs. "Bewahrung der Alleinstellung"?

    Wieso ist ein Auto nach 10 Jahren "alt"? Weil sonst unsere Wirtschaft zusammenbricht ... Welchen Nutzen bringt eine so umsatzstarke Wirtschaft, wenn dafür die Zivilisation insgesamt kollabiert, s. FAZ-Artikel oben? Geht es nicht auch irgendwie intelligenter!? Wie hoch ist der Schaden?

    An drastisch verkürzten Produktionszyklen verdienen beide - Hersteller und Marketing-Dienstleister. Und kein Kind in Sicht, wie in "Des Kaisers neue Kleider", das sich traut, die Wahrheit zu sagen ...

  3. Informationen und Verhalten: Ohne das Aufkündigen derartiger "public relations" lässt sich der Teufelskreis kaum aufbrechen. Nur wenn Kommunikation so nicht mehr funktioniert, nur wenn wieder individuelle eigene Kriterien für "veraltet" und "ungebräuchlich" entwickelt werden, kann eine nachhaltige Entwicklung und die geforderte Transformation stattfinden (vgl. Themenbox "K" wie ... "Kultur des Maßes").

    www.murks-nein-danke.de / www.murkseum.de / repaircafe.org / dingfabrik.de/repaircafe / Strategien gegen Obsoleszenz (Öko-Institut) / defekte Elektrogeräte - zufaellig-geplant (Umweltundesamt) / Haben Elektrogeräte Sollbruchstellen? (Umweltbundesamt)

So what?!

Wenn sowieso alles zu spät ist, könnte man auch in die so genannte "SUV-Welt" wechseln. Typisches Merkmal: Wenn es sowieso mit den Energieressourcen zu Ende geht, dann "gönnen wir es uns noch mal richtig!" - 300 kW, 20 Liter Super auf 100 km. Super!

Dagegen spricht aus christlicher Sicht:

  • Es wird in der Gegenwart durch eine solche Einstellung bereits Ungerechtigkeit und Armut erzeugt.
  • Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut - auch dann nicht, wenn er noch nicht geboren ist.
  • Es gibt neben der menschlichen Logik die göttliche Logik. Laut Bibel ist sie mit unserem Verhalten traditionell eng verknüpft.

Ein globaler Wandel hin zu langlebigen, reparaturfähigen Produkten ist dringend geboten.

 

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