„Was geht?“

logo oikocredit de

Wenn Geldströme im Fokus stehen, ist die Frage, wie es anders besser gehen kann.

logo oikocredit decric logoalternative-bank

EKD TitelDBK-ZdK TitelKirchliche Anleger stellen ihre ökumen. Gemeinsamkeiten im eth. Investment vor. Um die Macht der Geldstöme zu steuern, gibt es ethische Geldanlagen und Divestment.

bfdw-logomisereor logobundb

Die Welt ist voller guter Ideen Andere Ansätze verfolgen "Brot für die Welt" und Misereor, aber auch private Initiativen.

1. Eth. Geldanlagen - Kirchl. Investoren (Arbeitshilfen) - Divestment ¦ 2. Brot für die Welt / Misereor ¦ 3. Brot und Bücher

1. Ethische Geldanlagen und Divestment

Anlagevermögen dient als Rücklage und zur Sicherung mittel- und langfristiger Handlungsmöglichkeiten. Angelegtes Geld wirft eine Rendite ab, mit ein Grund, es „sinnvoll" anzulegen. Aus christlicher Sicht besteht dieser Sinn nicht allein in der maximalen Rendite. Ob eine Anlage "sinnvoll" ist, hängt davon ab, wer es wofür verwendet. Dass kirchliche Institutionen ihr Geld nicht in Rüstungsbetrieben investieren oder anlegen, ist Konsens. Aber wie sieht es mit Unternehmen aus, deren Geschäftsmodelle beispielsweise den Klimawandel verstärken, anstatt konsequent für eine globale Energiewende einzutreten?

Aktien der großen Energieversorger werfen noch immer eine gute Rendite ab. Rechtfertigt die Rendite aus christlicher Sicht die Überlassung eines beachtlichen Anlagevermögens? Oder sollten Nutznießer "meines Geldes" mit an einer friedlichen, gerechten und nachhaltigen Geselllschaft gestalten?

 

logo oikocredit deOikocredit International ist eine Genossenschaft mit Sitz in den Niederlanden (Amersfoort). In Deutschland ist Oikocredit über die Oikocredit Geschäftsstelle Deutschland in Frankfurt am Main vertreten (www.oikocredit.de).

Das Investitionskapital von Oikocredit International stammt von den Mitgliedern. Diese sind Kirchen, kirchliche Organisationen und Förderkreise. Es handelt sich dabei um rechtlich unabhängige Einrichtungen in verschiedenen Ländern. Privatpersonen in Deutschland können über die regionalen Förderkreise ebenfalls ihr Geld bei Oikocredit anlgen.

Als sozial orientierter Investor verfolgt Oikocredit das grundsätzliche Ziel, Entwicklung zu fördern und positive soziale Wirkungen zu erzielen. Damit zeigt die Organisation, dass wirtschaftliches Handeln und soziale Verantwortung kein Gegensatz sein müssen. Das unterscheidet eine Geldanlage bei Oikocredit von konventionellen Investments.

 

cric logoCRIC (Corporate Responsibility Interface Center) ist ein Verein zur Förderung des ethischen Investments im deutschsprachigen Raum. Die Schwerpunkte von CRIC liegen in den Bereichen Bewusstseinsbildung, Engagement und Wissenschaftliche Forschung.

 

alternative-bankDie ABS (Alternative Bank Schweiz AG) in Olten, https://www.abs.ch, ist eine sozial und ökologisch orientierte Bank, die auf Gewinnmaximierung und verzichtet und ihre ethischen Grundsätze immer in den Vordergrund stellt. Das Geld der Kundinnen und Kunden investiert sie langfristig in soziale und ökologische Projekte und Unternehmen. Um aufzuzeigen, was das Geld bewirkt, werden sämtliche Kredite veröffentlicht.

Auf besonderem ethischen Fundament bietet die ABS in der ganzen Schweiz die üblichen Dienstleistungen einer Anlage-, Spar- und Kreditbank an. In ihrer Monatszeitschrift «moneta» informiert sie über Hintergründe, Projekte und ethisch wertvolle Anlageoptionen („Marktplatz"). Modellhafte Projekte, Institutionen und Betriebe, die wenig Geld, aber lebensfähige Strukturen und ein überzeugendes Konzept aufweisen. werden über einen Innovationsfonds unterstützt.

 

Kirchliche Investoren:

EKD TitelDBK-ZdK TitelSowohl von der Deutschen Bischofskonferenz (gemeinsam mit dem Zentralrat der Katholiken) als auch von der Ev. Kirche in Deutschland wurden Arbeitshilfen für kirchliche Investoren bzw. Organiationen erstellt und herausgegeben. Die veröffentlichten Grundsätze sind auch für nichtkirchliche Institutionen hilfreich.

» Leitfaden für ethisch-nachhaltige Geldanlage der evangelischen KirchePDF 400 kB) / Guideline for Ethically Sustainable Financial Investment in the German Protestant ChurchPDF 2 MB)

» Ethisch-nachhaltig investieren. Eine Orientierungshilfe für Finanzverantwortliche katholischer Einrichtungen in DeutschlandPDF 2 MB) / Making ethically sustainable investments. A guide for persons in financially-responsible positions in Catholic institutions in GermanyPDF 600 kB)

Dr. Karin Bassler, Arbeitskreis Kirchlicher Investoren in der evangelischen Kirche in Deutschland (AKI EKD) und Dr. Helge Wulsdorf, für Kirche und Caritas eG (BKC Paderborn), haben für "nachhaltig predigen" ein gemeinsames Positionspapier verfasst, um die Thematik der Ethisch-nachhaltigen Geldanlagen in ökumenischer Perspektive zu beleuchten (» Ethisch-nachhaltige Geldanlagen in der evangelischen und katholischen Kirche).

 

Divestment ist ...

... in gewisser Weise das Gegenteil von Investment. Investment-Abteilungen der großen Versicherer verabschieden sich aus Finanzinvestitionen in CO2-intensive Produkte / Firmen, die großen Landeskirchen und Bistümer ebenfalls. Divestment bezieht sich jedoch auch auf andere Aktien, Anleihen oder Investmentfonds, die unökologisch oder unter ethischen Gesichtspunkten fragwürdig sind. Entscheidend ist, dass das Anlagekapital dort bewusst entzogen wird, um damit einen besseren Weg zu unterstützen.

Die Ev. Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) - als ein repräsentatives Beispiel - hat einige konsequente Weichenstellungen unternommen:

1. Ankündigung von EKHN-Verwaltungs- und Finanzchef Heinz Thomas Striegler (Nov. 2015, kurz vor dem Weltklimagipfel in Paris)

2. "Divestment. Eine Option für die Kirche" - ein erklärender Beitrag zum Divestment des Zentrums Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, mit Hinweisen auf das Engagement anderer europäischer Partnerkirchen.

Der AKI EKD hat dazu passend am 20. März 2017 zum oben genannten Leitfaden Ausschlusskriterien für Unternehmen ergänzt PDF 100 kB) und neue Kapitel zu Klimastrategien PDF 300 kB) beschlossen.

 

 

2. Brot für die Welt / Misereor

bfdw-logo„Satt ist nicht genug!" ist das Motto der aktuellen 58. Aktion von Brot für die Welt. Das Thema knüpft damit unmittelbar an die Überlegungen von „Brot und Bücher" an. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Brennpunkt Stadt – wie kommen die Nahrungsmittel in die großen Städte des Südens, welche und wie viel Nahrung steht den Ärmsten der Armen zur Verfügung, die vertrieben aus ihrer ländlichen Heimat in den Slums der Megastädte dahinvegetieren – groß und klein, durch Mangelernährung körperlich und geistig massiv beeinträchtigt.

Globale „Strukturen der Schuld" stellen die Weichen und entziehen den Kleinbauernfamilien die Lebensgrundlagen. Nun stillen fettes, süßes Junkfood und Billigkonserven den Hunger von Slumbewohnern weltweit, ohne Vitamine und Mineralien.

Brot für die Welt hilft durch die Veränderung der Strukturen und sorgt dafür, dass Kreisläufe aus Kleinbauernwirtschaft, Bildung und Ernährung stabile und damit auch wieder besser belastbare Mikrostrukturen ausbilden können. Der immense Sog der Not vom Land in die Großstädte wird so schwächer.

Zur Projektseite: https://www.brot-fuer-die-welt.de/gemeinden/satt-ist-nicht-genug/aufruf-zur-aktion

 

misereor logo"Die Welt ist voller guter Ideen. Lasst sie wachsen." ist das Leitwort der Fastenaktion 2017. Das Hilfswerk Misereor schreibt: „Menschen hungern, weil sie arm sind, keinen Zugang zu Lebensmitteln haben; ... und nicht zuletzt, weil die westlichen Länder wie die EU oder die USA zuviel produzieren. Während 2 Milliarden Menschen auf der Welt an Mangelernährung leiden, sind fast 2 Milliarden Menschen übergewichtig."

Die Schuld besteht darin, dass mehr als 500 Millionen Christinnen und Christen, viele davon in verantwortlichen Positionen, nicht in der Lage sind, die Verteilung nach den Grundsätzen des christlichen Menschenbildes neu zu organisieren. Eine doppelte Schuld: Die Überproduktion der EU wird zu Dumpingpreisen nach Afrika abgesetzt und zerstört dort nach den Regeln der Marktwirtschaft die Existenz der Kleinbauern und die Ordnung der ländlichen Strukturen und treibt die Menschen in die Slums der Großstädte – s.o.: Brot für die Welt.

Misereor hilft konkret durch die Stärkung an der Basis mit an die Situation angepasstem Wissen, etwa in Burkina Faso:

https://www.misereor.de/informieren/hunger/burkina-faso-innovation-gegen-armut

https://www.misereor.de/mitmachen/fastenaktion/projekte-der-fastenaktion

Aktuelles Problem in Ostafrika ist die Dürre (z.B. Äthiopien, Kenia, Südsudan, Flüchtlinge aus Somalia). Misereor hat dazu das Hilfsprogramm "Schulspeisung" aufgelegt. Wegen der Versorgungslage werden viele Kinder nicht mehr in die Schule geschickt. Das Nothilfeprogramm löst gleich zwei Probleme: Die Schulkinder erhalten eine Mahlzeit, und sie gehen wieder zur Schule. Umgang mit Schuld bedeutet hier, nicht lange nach Schuldigen zu suchen, sondern ihren Ruf zu hören.

 

 

bundb3. Brot und Bücher

bohicon1 Ausschnitt"Brot und Bücher" steht hier repräsentativ für private Initiativen, die sich zur Aufgabe machen, globale Strukturen zu verändern. Der Name des Vereins erinnert anschaulich und eindringlich daran, dass sich das christliche Menschenbild nicht in einem gesättigten biologischen Organismus erschöpft. Der Mensch ist ein Wesen mit Geist und Seele, das sich nur im Zusammenspiel seiner Komponenten verwirklicht. Zwar verhindert die Nahrung das Sterben des Leibes, aber zum Leben bedarf es mehr.

Die Strukturen der Sozial- und Entwicklungshilfe vernachlässigen allzu oft dieses (christliche) Wissen. Deswegen sind private Initiativen erforderlich. Sie helfen und bringen die Diskussion über die vielfach vorhandenen "Strukturen der Schuld" voran: Geld fehlt, oder es fließt nicht dorthin, wofür es gedacht ist. „Brot und Bücher" engagiert sich seit 25 Jahren für das Überleben von Körper und Seele, gegen Hunger und für (Aus-)Bildung.

P1150371 AusschnittWerner Kinkel, der mit seiner Tochter, der Schriftstellerin Tanja Kinkel, den Verein gegründet hat, berichtet von den Problemen und seinen Erfahrungen. Für Viele überraschend stammen diese nicht nur aus Afrika, sondern liegen auch vor der Haustür (zu W. Kinkels Bericht).

Homepage: http://brotundbuecher.de

Tipp: Speichern Sie diese Predigtanregung als PDF mit einem Klick auf den 'Drucken'-Button rechts unten.