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Lk 13,10-17 | Spr 9, 1-6 | Eph 5, 15-20 | Joh 6, 51-58 |
Der Autor geht auf alle Bibelstellen des Sonntags ein und verbindet sie zu einer Botschaft: Gottes Ruf zu Nachhaltigkeit und Verantwortung.
Aus dem Lukas Evangelium 13,10-17, hören wir, dass die Frau seit 18 Jahren nicht so richtig leben konnte. Aber auf einmal wird sie befreit von den Fesseln ihres Leidens! Sie wird geheilt für ewig. Nicht nur für den Moment oder für einen Tag, sondern für immer und ewig. Die Heilung hat ihr Wirken für ewig. Oder mit anderen Worten können wir auch sagen: dass Gotteswirken nachhaltig ist.
Wir hören aus der heutigen ersten Lesung Sprichwörter. Auch hier wird das Thema Nachhaltigkeit gut zum Ausdruck gebracht. Die Sprichwörter erzählen uns „Bleibt am Leben und geht auf dem Weg der Einsicht“. Was heißt: Bleibt am Leben. Es ist eine klare Zusage Gottes, dass wir am Leben bleiben und nicht die Einsicht verlieren sollten. Am Leben bleiben heißt: wie man die Verantwortung für Natur trägt. Wie achtsam man ist gegenüber Gottesliebe. Unsere Erde wird beraubt. Wir beuten aus, wir verschwenden. Auf Kosten der Erde, auf Kosten der gesamten Menschheit. Wo stehe ich? Was mache ich gegen Wasser und Luftverschmutzung?
Ich finde einen Text aus der Misereor Fastenaktion 2022. Mit dem Titel: Es geht! Gerecht. Kreuzweg für Erwachsene. Bei der 13.Station sagt Paver Parth von Barcik, „Wenn mein Volk, mein Nachbar leidet, wie kann ich mich dann glücklich fühlen? Die diskriminierenden Klimaerscheinungen beeinflussen mich, mein Denken und Empfinden behindern meine tägliche Arbeit. Denn ich bin ein Teil dieses Bodens und ein Teil dieser Mutter Natur“.
Dieser Text hat mich zum Nachdenken gebracht. Wie unser gemeinsames Lebenshaus „Erde“ ausgebeutet wird. Der Mensch bringt ein Ungleichgewicht hinein.
Wer ist verantwortlich für seelische Katastrophen?
Wer ist verantwortlich für extreme Hitze im Sommer, extreme Kälte im Winter und Überschwemmungen im Monsun?
Die Menschen zerstören Bäume, Wälder, Flüsse und Wildtiere nur für ihren Profit - andere für ihr Überleben. Bäume geben uns Sauerstoff, Nahrung und Schutz. Ich folge Christus, der lebt und mich leben lässt. Er kam für mich auf die Erde, dann muss ich für die Verbesserung der Situation arbeiten und dafür sorgen, dass die Erde erhalten bleibt.
Wir alle müssen unseren Planeten schützen und unseren Beitrag leisten. Du, Ich, Sie. Wir alle sollen unseren Beitrag leisten, auch wenn diese scheinbar klein und unbedeutend ist; aber es soll Beständigkeit haben.
Vor unseren Augen haben wir erlebt, wie viele Menschen in Ahrtal ums Leben gekommen sind. Die Erwärmung der Erdatmosphäre bringt immer häufigere Extremwetterlagen mit sich. Ist das nicht genauso übertragbar für unsere seelischen Katastrophen, wenn wir ungerecht handeln und uns unverantwortlich gegenüber unseren Mitmenschen benehmen?
Jesus zeigt uns, dass die Menschen Gerechtigkeit für ihre Grundrechte wollen, aber die meiste Zeit wird die Umweltgerechtigkeit ignoriert!
Der heilige Paulus im Epheserbrief sagt: „Achtet also sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt: nicht wie Toren, sondern wie Kluge!“ Wir sollten die Verantwortung für anderen Menschen sehen. Dadurch werden wir sorgfältig unser Leben führen. Sonst, wenn man nicht achtet auf andere, wird es katastrophal. Die Folge ist Klimawandel, der die Menschen zerstört. Woher kommen die Stürme und Überflutungen? Ich gehe davon aus, dass wir andere unrecht behandeln und unachtsam mit den Menschen umgehen.
Deswegen ist es wichtig, nachhaltig in Gottesliebe zu bleiben. Im heutigen Evangelium sagt Jesus, „wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben“. Das „ewige“ oder „nachhaltig“ zu bleiben, ist nur möglich stets mit ihm im Kontakt zu bleiben. Unser da sein in Ihm gibt uns klare Einsicht, nach vorne zu schauen. Das Gotteswort hält uns ewig, egal wo wir sind. Diese Verbindung führt uns zur Ewigkeit und Nachhaltigkeit. Dadurch bleiben Gottes Wirken ewig und nachhaltig.
Adam Songa, Bistum Mainz