Ernährung: Energie zum Leben.

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@MEV Sprit.jpgSollten landwirtschaftliche Flächen verstärkt zum Anbau auch von "Energiepflanzen" genutzt werden? Zum einen wird nach erneuerbaren Energien gerufen, zum anderen entsteht eine teilweise entwürdigende Konkurrenz zwischen dem "Energiehunger" und echtem - organisch-leiblichen - Hunger.

Die Frage lenkt den Blick jedoch auf einen ganz zentralen Punkt - die generelle Werthaltung und Wertschätzung in Bezug auf Nahrungsmittel, die sozial-ethischen Umstände ihrer Erzeugung.

Um hier ein paar Cent zu sparen, werden riesige Transportwege in Kauf genommen und soziale, ökologische und lokale ökonomisch nachhaltige Strukturen "marktgerecht" zerstört.

Meldungen:

"Brot für die Welt" (Berlin, 14. Oktober 2011):

BfdW-diskussionspapier 60x85Am 14. Oktober 2011, anlässlich des Welternährungstags, setzte "Brot für die Welt" mit der Übergabe von 10.000 Unterschriften ein deutliches Zeichen gegen die Produktion und Importe von Agrotreibstoffen, die Hunger verursachen und damit die Ernährungssicherheit in Entwicklungsländern gefährden.

Diskussionspapier von "Brot für die Welt" zu den entwicklungspolitischen Folgen des Agrotreibstoff-Handels:
zur Internetseite: http://www.niemandisstfuersichallein.de/ernaehrung/4500_4506_DEU_HTML.php / zur PDF-Datei (12 kB)

MISEREOR protestiert gegen Landraub in Argentinien (Aachen, 17. April 2012):

"In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Landkonflikte, die teilweise auch mit Gewalt ausgetragen werden, im Norden Argentiniens deutlich gestiegen. ... von denen knapp 18.000 Familien mit 127.000 Menschen betroffen waren ... aufgrund des expandierenden Sojaanbaus wird das Land der Kleinbauern in Nordargentinien immer interessanter für Investoren ... mit jährlich 1,4 Millionen Tonnen ist Argentinien der wichtigste Lieferant der EU für Biotreibstoffe ... Es ist daher mit Blick auf die Erfordernisse der Armutsbekämpfung dringend erforderlich, die auf Exportmaximierung ausgerichtete europäische Agrarpolitik und fragwürdige Beimischungsquoten für Agrotreibstoffe zu überdenken."

Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung (Berlin, 25. Oktober 2012):

In der EU-Kommission hat in Bezug auf die so genannten "Biokraftstoffe" ein Umdenken eingesetzt. Nach einer Meldung des Rats für Nachhaltige Entwicklung vom 25.10.2012 "will Brüssel weniger Teller im Tank" (s. www.nachhaltigkeitsrat.de).

Bundesverband Pflanzenöle e.V. (Heft "energie pflanzen 2/2002):

"Seit langem erwerben oder pachten Investoren aus aller Welt Ländereien auf anderen Kontinenten, um ihre Ernährungsbasis zu sichern oder Rohstoffe für Bioenergie zu gewinnen. Die meisten staatlichen oder privaten Investoren kommen aus den arabischen Ländern oder Südostasien und China. ... Aufgrund der bekannten Informationen über das bisherige Vorgehen der Acazis AG in Äthiopien sind begründete Zweifel angebracht, ob das Unternehmen seinen selbst formulierten sozialen und ökologischen Ansprüchen auch nur annähernd nachkommt."

Mehr Information? Schauen Sie doch bei Gelegenheit wieder herein! Die Seite wird fortlaufend ergänzt.